für mehr Diversität in den Medien
Die Bilder in unseren sozialen Netzwerken und Medien sind leider oft wenig divers und wenn man sich nicht zufällig in der richtigen Bubble befindet sieht man kaum Menschen die sich von der eigenen Bubble abheben. Mir ist das selbst so bewusst, weil ich zwei Kinder habe die dunklere Haut haben und ein Kind auf dem Spektrum.
Mir ist es unglaublich wichtig mit meiner eigenen Arbeit diverser zu sein. Deshalb habe ich mir dieses Projekt überlegt. Ich möchte in meinem Feed viele verschiedene Menschen zeigen und diesen Menschen hier auf meinem Blog auch eine Plattform bieten um von sich und ihrem Leben zu erzählen.

Vor kurzen durfte ich Hannah und ihre Familie besuchen . Ich habe ihre Mama gebeten ein bisschen von Ihnen zu erzählen:
Meine Tochter hat strahlend große blaue Augen. Ihre langen Haare fallen ihr oft ins Gesicht wenn sie spielt, sodass ich sie ihr immer zurück binden muss. Meine Tochter kaut mit ihren ersten Zähnen bedächtig, sie beißt am liebsten in einen ganzen Apfel. Ich glaube sie kommt sich dann ganz groß vor. Wenn sie Musik hört, bleibt sie nicht stehen. Sie tanzt. So wie Mama tanzt. Sie mag aber nicht jede Musik und auch nicht zu jeder Zeit die gleiche Musik, da gibt es schon Unterschiede.
Meine kleine Rübe, wie ich sie gerne nenne kurz bevor ich ihr einen Kuss auf Wange, Stirn, Scheitel, Schulter gebe, ist fröhlich. Aufmerksam. Beobachtet unglaublich gut (jetzt schon ein großes Talent. Lässt sicher Rückschlüsse auf ihre spätere Berufswahl zu) Kann sehr still sein und kann wild auf der Couch herum kugeln. Diese kleine Rübe also, die lacht, singt, läuft, kugelt, alleine isst, kuschelt und beobachtet ist ein Mädchen mit vielen Facetten.
Sie hat das Down-Syndrom.
Hättest du das gedacht? Nein? Siehst du, weil es egal ist.
Der Unterschied ist: die großen Menschen mit ihrem vorausschauendem Denken (was zweifelsohne in vielen Situationen überlebensnotwendig ist) haben Angst.
Sie haben Angst davor aufzufallen mit einem behinderten Kind wie Hannah.
Sie haben Angst die Herausforderung nicht zu überstehen mit einem behinderten Kind wie Hannah.
Sie haben Angst nicht in die nach Perfektion strebende Welt hinein zu passen.
Den tollen Job nicht mehr zu erfüllen,
all die tollen Dinge wie Urlaub, Einkäufe, Stadtbummel nicht mehr machen zu können.
Nicht mehr so unbeschwert lachen zu können.
Ihr lachen zu verlieren.
Sie haben Angst nicht zu genügen.
Vor dieser Welt dort und vor sich selbst.
Waren das auch meine Gedanken, damals als ich Hannah noch in meinem Bauch trug? Ja und nein. Es waren all die Gedanken und doch keiner. Es war so viel Liebe für sie da. Und der Schmerz, so bitter über sie oder unsere Situation zu denken. Das Gefühl der Schuld war da.
Es WAR. Es ging. Mit dem Blick in ihre Augen wusste ich, ich tu ALLES für dich was du brauchst. Ich würde mein Leben für dich geben weil deine Perfektion über jeden anderen Zweifel erhaben ist. Du bist ein pures Wunder. Und diese Gedanken blieben. Sie gingen nicht.
Habe ich noch Angst? Ja. Vor all den Dingen, vor denen jede Mama oder jeder Papa auch Angst hat. Und vor der Gesellschaft. Vor der Ausgrenzung und dem Hass. Aber die Ängste von oben sind weg gezogen. Sie passen nicht zu mir und nicht zu uns.
Und dieses zusätzliche Chromosom, liebe Welt, steht wirklich für das Extra an Herzenswärme, Lachen, Unbeschwertheit, Sorglosigkeit, Leuchten und Magie. Vor allem Magie.
Von Herzen,
Mama Anja










































